Von Arbeitern und Adligen

  • Moin.


    Meine Frage heute geht in den RP-Bereich:


    Bestes RP ever hatte ich mit einer Hochadligen in ESO. Ohne Goldsorgen und magisch hoch ausgebildet. Allerdings: Die Spielpartner sind rar, weil die Masse an RPlern immer denkt, man müsste "Normalos" spielen, die nix können und wissen.


    Wie seht ihr das? Wird es auch Hochadel auf dem Schiff geben?


    Gruß

    Bo

    *spielt im Bosmerland*

  • Mh,


    um deine eigentliche Frage kurz und knapp zu beantworten:

    Warum nicht. Irgendwer muss die Schiffsreisen ja auch finanzieren :). Und wer wäre da besser geeignet als Adlige.



    Und zu der weitaus komplexen Frage, die da mitschwingt, aka Wie mächtig/speziell etc. darf mein Charakter sein?


    Das ist eine Frage über die man sicherlich sehr lange philosophieren könnte und ich kann so ziemlich jede Seite verstehen auf die man sich da stellen kann. Da man einfach auf ein gesundes Gleichgewicht achten muss. Die absoluten Extreme sind nie sinnvoll.


    Generell denke ich das etwas ausgeflippte, spezielle, lustige oder mächtige Charaktere, die es vielleicht im RL so eher sehr selten geben wird, können das RP bereichern. Adlige gehören da in gewisser Weise dazu, da sie in den meisten Gesellschaften nur einen Bruchteil ausmachen und meistens einen besonderen Status genießen. Das selbe trifft auf Spieler zu die es sich zutrauen andere wichtige politische Figuren zu bespielen und sich damit einem nicht unerheblichen OOC Konfliktpotenzial aussetzen. Gleiches gilt für alle Charaktere mit besonderen Fähigkeiten etc. Denn wenn wirklich alle nur Normalbürger bespielen wäre es auch wiederum etwas trist, da gebe ich dir recht.


    Allerdings erfordert das Bespielen solcher Charaktere Übung und Feingefühl, da sie sonst für Mitspieler nicht sonderlich interessant sind und es OOC ganz gerne mal Reibereien gibt. Daher lassen sich einige Spieler auch einfach aus Prinzip sich weniger gerne auf solche Charaktere ein bzw. reagieren zurückhaltender.


    Generell lässt es sich das ziemlich leicht zusammenfassen finde ich:


    Je mächtiger/spezieller/unangreifbarer der Charakter desto größer die Verantwortung des Spielers gegenüber seinen Mitspielern.


    Das heißt, dass man zunehmenden nicht nur nach seinem eigenen Spielspaß schauen muss, sondern auch, dass man den von anderen Spielern nicht übermäßig zu stören beginnt. Da erfordert es einfach etwas Gespür für Charakterdesign. Ein Charakter sollte für seine mächtigen Eigenschaften immer genau so viele oder so gar mehr negative Eigenschaften erhalten. So könnte man zum Beispiel einen sehr reichen Charakter mit einer offensichtlichen Spielsucht versehen und so es für andere Spieler nur umso verführerischer machen ihn um sein hart erarbeitetes, oder faul ererbtes, Gold bei einem Würfelspiel zu bringen. Eine andere sehr gute Möglichkeit ist den Charakter so zu designen das die speziellen Eigenschaften nicht zu viel Konfliktpotenzial haben. So habe ich mit viel Freude einen sehr mächtige Ork-Schamanen bespielt, der aber im Gegenzug für einen Ork eine sehr friedliche, konfliktscheue Seele war die mit seinen Fähigkeiten lieber hinterm Berg gehalten hat so lange möglich. Hätte ich ihn als extrem aggressiven Char bespielt der bei der erstbesten Gelegenheit versucht alles einzuäschern wäre das vermutlich oft nicht so gut angekommen.


    Noch schwieriger wird es wenn ich eine politisch hohe Position sinnvoll bespielen will. Hier muss eine gewisse Akzeptanz in der Spielerschaft geschaffen werden die z.B. durch Mehrwert im RP erreicht werden kann (Events, Wahlen, einfacher Zugang zu politischem RP etc.)


    Ein guter Mix an Charakteren macht es einfach aus, wobei mächtigere Charaktere einfach schwieriger sinnvoll zu bespielen sind.

    Und auch ein Char der zunächst wie ein „Normalo“ wirkt kann eine tolle Geschichte bieten.

  • Hmmmm...


    Die These "Ein mächtiger Charaktere braucht für jede Macht "genau einen wenn nicht mehr" Nachteile", sollte man nochmal diskutieren, find ich.

    *spielt im Bosmerland*

  • Stimme Doc zu, habe ich so über viele Jahre leider sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht erlebt. Was wir im Falle von New World auch nicht vergessen dürfen, ist die Tatsache daß wir pro Account nur einen Charakter haben.


    Hier sollte man sich erst recht Gedanken machen was für einen Charakter man spielen möchte, je nach dem kann man sich sehr schnell ins Abseits manövrieren.

  • Stimme Doc zu, habe ich so über viele Jahre leider sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht erlebt. Was wir im Falle von New World auch nicht vergessen dürfen, ist die Tatsache daß wir pro Account nur einen Charakter haben.

    Ist das so? Also keine Twinks? Interessant. Wenn man nicht sehr am PvE/PvP Fortschritt hängt kann man natürlich immer wieder neue Chars machen, aber ansonsten gebe ich dir recht, dass das Thema damit umso mehr Relevanz bekommt.



    ohh ohhh Hut ab Doc , und nun bin ich sprachlos

    Das nehme ich nun einfach mal als Kompliment :).


    Hmmmm...


    Die These "Ein mächtiger Charaktere braucht für jede Macht "genau einen wenn nicht mehr" Nachteile", sollte man nochmal diskutieren, find ich.

    Das können wir gerne tun. Da ich grad irgendwie eh total in Lockdown-Tippsel-Laune bin, ich handhabe das wie folgt:


    Meistens orientiere ich mich beim Entwurf eines RP Charakters an Konzepten wie sie auch in Pen and Paper Rollenspielen existiert, obwohl ich selbst kaum welche gespielt habe. Ein Charakterbogen. Du hast eine gewisse Anzahl an Punkten die du auf verschiedene Eigenschaften und Fähigkeiten verteilen kannst. Da die Punkte allerdings beschränkt sind kannst du natürlich nicht alles einfach auf die maximale Punktzahl setzen. Eigentlich ganz analog zu MMOs Skill-Systemen, nur eben für Charakterfähigketen und Eigenschaften, seien sie nun körperlicher oder geistiger Natur. Allerdings bieten einige MMOs und Pen and Paper Systeme die Möglichkeit das du auch negative Punkte verteilen kannst um mehr Punkte für deine Wunscheigenschaften zu Verfügung zu haben. Also eine Schwäche.


    Natürlich mache ich das nicht wirklich mit einem Punktesystem, sondern schreibe mir einfach auf, was die Stärken und Schwächen der Figur sind um am Ende, zumindest in etwa, ein Gleichgewicht zu haben. Ich mache das nach Gefühl, wobei ich stets versuchen muss, ehrlich zu mir selbst zu sein in Bezug was nun eine Schwäche ist und was nun eine Stärke. Denn eine Schwäche muss natürlich auch eine gewisse Relevanz haben in dem Kontext in dem gespielt wird, sonst ist es nicht wirklich eine Schwäche. Ich kann durchaus auch ein paar kleine Schwächen gegen eine sehr besondere Stärke aufwiegen oder umgekehrt. „Genau so viel“ bedeutet also nicht wirklich Anzahl mäßig, sondern man muss irgendwie eine Gewichtung vornehmen. Überragende magische, kämpferische und auch noch zugleich intellektuelle Fähigkeiten kann ich natürlich nicht wirklich durch lichtes Haupthaar aufwiegen.


    Und ich will nicht sagen das man nicht auch mal einen Charakter bespielen kann der überwiegend Stärken besitzt oder dessen Schwächen sehr schwer zu entdecken sind. Oder es können auch mal die Stärken etwas überwiegen. Gibt ja auch im realen Leben Personen wo du denkst: „Was kann der eigentlich nicht?“. Aber meistens haben diese Personen dann eben doch ein Defizit in irgendeinem anderen Bereich.


    Im RP kommt dann natürlich noch als ganz entscheidendes Element die Spielweise und Umsetzung der Eigenschaften hinzu. So kann ich natürlich auch die mächtigen Fähigkeiten stärker überwiegen lassen, wenn ich es so bespiele, dass ich das Konfliktpotential das dies birgt, nicht immer bis zum Bersten ausreize. Eigentlich ist das Verhalten der Charaktere im RP hier doch recht analog zu realen Menschen. Wenn ich in sehr vielen Dinge sehr gut bin, ist das durchaus schön und kann auch für andere einen Mehrwert bringen. Dadurch sind sie selbst bei einer eindeutigen Überlegenheit des Gegenübers gewillt sich mit ihm anzufreunden. Wenn der Char damit aber Tag ein Tag aus hausieren geht, ohnehin sozial unverträglich ist und dann das Können auch noch nur zu seinem eigenen Vorteil einsetz, muss er sich wenig wundern, wenn sich die meisten Leute früher oder später von ihm abwenden.


    Gleiches gilt übrigens auch, wenn ich im RP keine Freunde für meinen Charakter suche sondern Gegenspieler für knallhartes Konflikt RP. Das kann sehr unterhaltsam sein, macht aber eben nur Sinn, wenn die Charaktere die im Konflikt stehen in etwa gleichgestellt sind. Denn auch hier würde sich im Realen, bis auf einige Ausnahmen, der deutlich Unterlegene irgendwann einfach zurück ziehen und nicht immer und immer wieder einen Konflikt mit mir anzetteln, wenn er ohnehin schon weiß, wie es jedes Mal aus geht.

  • Was du schreibst, ist voll toll! Danke.


    Ich habe schon öfter gehört, dass RPler so eine Art pen&paper-Charakterentwicklung machen, also ein "Wie verteile ich meine maximalen X Punkte auf die Eigenschaften A,B,C?"


    So habe ich allerdings nie RP gemacht. Ich hab das mal bezeichnet als "literarisch": Der Charakter hat eine Ausgangsposition, aber die kenne ich als Autor anfangs nicht komplett. Grundzüge, klar. Aber nicht alles. Das entwickelt sich erst im RP. Und auf diese Weise entwickelt sich der Charakter halt weiter.


    Wenn also einer ein Hochmagier ist (ich nehme das mal als Beispiel, eben gerade weil das in NW wohl eher nicht vorkommen wird und wir unbefangen drüber reden können), dann ist er das ja nicht von heute auf morgen, quasi angeborenerweise. Er hat, statt dessen, viel durchgemacht, um so zu werden. Klar, er kann da auch negative Eigenschaften haben, um das positive "Hochmagier sein" auszugleichen. Aber ist zölibatäres Leben ein Negativum? Oder Einsiedlertum? Oder müsste er, nach deiner Logik, jetzt irgendwo "Minuspunkte" haben? Muss er etwa ein menschlisches Arschloch sein?

    *spielt im Bosmerland*

  • Der Charakter muss kein menschliches Arschloch sein. Am Ende geht's im RP auch darum eine natürliche Rolle/Person zu verkörpern. Kein Mensch ist perfekt, jeder von uns hat stärken und schwächen.


    Wenn du also einen Charakter in NW erstellst, dann ist es deine Entscheidung welchen Lebensweg dein Charakter bis zum Eintreffen auf Aeternum schon hinter sich gebracht hat. Bei meinem Charakter Vaylan für unsere Gildenstory habe ich Ihm eben zum Alkoholiker quasi gemacht, wegen seiner Alpträume haben diese Ihn immer mehr in den Wahnsinn getrieben. Charakterliche schwächen können sehr vielfältig ausfallen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Van ()

  • Wie kommt denn dein Alkoholiker auf das Schiff? ;)


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass charakterliche Schwächen, die der Spieler seinem Charakter gibt, auf Dauer nicht durchzuhalten sind. Auch wenn sie am Anfang witzig oder amüsant oder beiläufig erscheinen.


    Beispiele:


    Raj aus BBT: Nicht mit Frauen reden zu können, ist zwar eine charakterliche Schwäche, aber in einer Sitcom echt doof. Ausweg wurde schon in der 2. Staffel gefunden. Die Serie hatte 12 Staffeln!


    Ferengi: Ferengi-Frauen tragen keine Kleider. WHAAAT? Wie soll das, bitte, gehen? Selbstverständlich tragen Ferengi-Frauen im amerikanische Fernsehen Kleider.


    "Mein Charakter ist blind"... Aha.........


    Bosmer: Bosmer unterliegen dem Grünen Pakt und dem Fleischmandat. Der Spieler aber ist Vegetarier. Problem! Problem! Wie oft habe ich Bosmern Jagga angeboten, und wie oft bin ich vegetarischen Bosmern begegnet?


    Klar, es gibt für alle Fälle "Workarounds", aber sich als Spieler selbst in so eine Bedrouille zu bringen, sich das Spiel selbst zu erschweren oder - wie bei den Bosmern - Teile der Hintergrundgeschichte des Volkes einfach zu ignorieren, empfinde ich als fahrlässig.


    Hochmagier, die mit einem Wisch Zorn vom Himmel brechen können, haben das Problem jedenfalls nicht. ^^

    *spielt im Bosmerland*

  • So, ich wall-of-texte einfach nochmal, weil es ein interessantes Thema ist :).


    Ich habe schon öfter gehört, dass RPler so eine Art pen&paper-Charakterentwicklung machen, also ein "Wie verteile ich meine maximalen X Punkte auf die Eigenschaften A,B,C?"

    Ich mache es nun ja auch nicht explizit mit Punkten, sondern nach Bauchgefühl. Ich schreibe es mir aber dann aber meist doch auf, damit ich den Überblick behalten kann und nicht auf einmal neue Fähigkeiten auftauchen, nur weil es mir grade mal ins RP passt. Kann man sicherlich mal häufiger machen, wenn der Charakter noch im Aufbau ist oder man das gut kann. Ich selber neige dann aber ganz gerne zu Wildwuchs an Fähigkeiten, wenn ich nicht aufpasse.


    So habe ich allerdings nie RP gemacht. Ich hab das mal bezeichnet als "literarisch": Der Charakter hat eine Ausgangsposition, aber die kenne ich als Autor anfangs nicht komplett. Grundzüge, klar. Aber nicht alles. Das entwickelt sich erst im RP. Und auf diese Weise entwickelt sich der Charakter halt weiter.

    Generell handhabe ich das auch so. Wobei es von Charakter zu Charakter unterschiedlich war. Manchmal hatte ich zu Beginn bereits eine recht ausführliche, detaillierte Hintergrundgeschichte geschrieben, aus dem sich seine meisten Eigenschaften ergeben haben und habe auf dieser den Charakter dann im ingame RP weiterentwickelt. Bei anderen waren es nur einige wichtige Eckpunkte die ich dann im RP auch gerne mal spontan ausgeschmückt habe. Beides hat seinen Reiz und seine Tücken. Wichtig ist nur das es am Ende konsistent wirkt und der Charakter nicht beim einen Spielabend so, zwei Spielabende danach aber wieder anders ist. Was mir persönlich mit einer ausführlichen Geschichte meist etwas leichter fällt. Aber das ist dann letztlich auch Geschmackssache wie viel man improvisiert.

    Oder Einsiedlertum? Oder müsste er, nach deiner Logik, jetzt irgendwo "Minuspunkte" haben? Muss er etwa ein menschlisches Arschloch sein?

    Hier ist wohl wieder die Frage was wirklich eine Schwäche ist und was nicht. Das ist so einfach wohl gar nicht zu beantworten. Es gibt körperliche, geistige als auch charakterliche Schwächen die man gegen die Stärken, die ebenso divers sein können, aufwiegen könnte um zu einem insgesamt ausgewogenem, interessanten Charakter zu kommen. Das Leben in Einsiedlertum erst mal wäre für mich zum Bespiel nicht direkt eine Schwäche, sondern schlicht Teil seines Hintergrunds. Es könnten sich daraus ja Stärken aber auch Schwächen entwickelt haben. Der Charakter könnte ja überaus selbstsicher, selbstständig und in sich ruhend geworden sein, das würde dann wohl eher eine Stärke sein. Wurde er aber durch dieses Leben eher sonderlich, recht schreckhaft, schweigsam (was ggf. auch mal eine Stärke sein könnte) und hat aufgrund einseitiger Ernährung, weil er ein miserabler Koch war, irgend ein körperliches Leiden entwickelt, wäre es wohl eher mehr eine Schwäche.


    Und ein Arschloch muss er natürlich nicht sein, ob er nun überwiegend Stärken hat oder nicht. Das betrifft ohnehin weniger Schwächen/Stärken als die Frage nach seiner Gesinnung (Gut/Neutral/Böse). Und die ist ja wieder ein ganzes Thema nur für sich. Mächtige, gute Charakter sind aber wesentlich zugänglicher und allgemein verträglich als mächtige, böse Charaktere. Die haben zwar sicherlich auch ihren Reiz, man muss sich aber auf gelegentlichen Gegenwind einstellen, hat meist weniger potentielle, langfristige Spielpartner und muss mehr auf Ausgewogenheit achten.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass charakterliche Schwächen, die der Spieler seinem Charakter gibt, auf Dauer nicht durchzuhalten sind. Auch wenn sie am Anfang witzig oder amüsant oder beiläufig erscheinen.


    ...

    Hochmagier, die mit einem Wisch Zorn vom Himmel brechen können, haben das Problem jedenfalls nicht

    Da gebe ich dir teilweise recht. Schwächen konsistent auszuspielen ist wohl eine Kunst für sich. Man neigt gerne dazu die mal unter den Tisch zu kehren wenn es einem gerade gelegen kommt. Sie deshalb aber einfach ganz weg zu lassen ist allerdings aus diesem Grund keine Option für mich, sondern eben die Herausforderung daran den Charakter damit zu versehen und ihn dadurch authentisch wirken zu lassen.


    Tatsächlich hast du das Problem aber bei Stärken genau so und es fällt oft noch schwerer sich dran zu halten. Denn auch die Stärken müssen konsistent sein, zumindest über einen bestimmten Zeitraum im Leben des Charakters. Genau wie eine Schwäche nicht vom einen auf den anderen Tag verschwinden sollte, sollte eine Stärke nicht vom einen Tag auf den anderen Tag beliebig noch oben skaliert werden. Magie ist da ein recht interessantes aber auch das komplizierteste Beispiel, da sie im Realen nicht existiert und man sie damit mehr als körperliche Fähigkeiten den eigenen Wünschen anpassen kann, sofern man sich halbwegs innerhalb der entsprechenden Lore bewegt. Ich nehme mal wieder meinen Ork Schamanen als Beispiel, einen der wenigen Fällen wo ich Zauber auch ins RP mehr einbezogen habe. Für ihn habe ich mir tatsächlich zuvor überlegt, welche Zauber er wirken können soll im RP, was deren erhofftes Ergebnis ist und was sozusagen der Preis für den jeweiligen Zauber ist. Mal eine Kerze anzünden. Okay, geschenkt. Ein größerer Flammenzauber? Mh, vielleicht ein Paar Verbrennungen an den Händen und Nasenbluten. Das geht dann so weiter, bis hoch zur Ohnmacht und schließlich Tod. Warum der ganze Aufwand? In ziemlich jedem Universum ist Magie gleich wie eine körperlicher Tätigkeit eben nichts kostenloses sondern unterliegt gewissen Beschränkungen, negativen Effekten oder ähnlichem und sei es so simple, das man den Zauber XY eben nicht zig mal hinter einander wirken kann weil du nicht genug „Mana“ hast. Nur das du im RP eben keinen Balken hast, sondern nur die Beschränkungen die du dir selbst sinnvollerweise gesetzt hast.

    Und wenn mein Charakter nun einem Gegner gegenüber steht, sei es ein echter Spieler oder, vielleicht das etwas bessere Beispiel, ein übermächtiger Gegner gestaltet von einem Spielleiter im Rahmen eines Plots, der mir vollkommen überlegen ist, kann mein Charakter nicht auf einmal seine bisher maximale Fähigkeiten übersteigen, nur weil es mir dann grade in den Kram passt. Da bliebe wohl nur die Flucht oder so. Alles andere wäre für Mitspieler, die mich vorher schon mal bei einem weniger mächtigen Zauber vom Schlachtfeld schleppen mussten, wenig logisch.


    Das ganze aber sehe ich aber auch wieder nicht zu eng, es soll ja auch Spontanität möglich sein. Ich hab dann natürlich auch mal spontan einen neuen Zauber improvisiert, der mir im Rahmen, den ich mir mit den anderen Zaubern gesteckt hatte realistisch erschien. Vermutlich könnte man das auch vollständig spontan machen, muss man nur mehr aufpassen das es passt und nicht vollkommen willkürlich wirkt.


    PS.: So langsam wird es Offtopic hier :beer.

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