Alles anzeigenUnser Autor Schuhmann hat die ersten Stunden des neuen MMORPGs Lost Ark (Steam) gespielt. Er sagt: Von Stufe 1 an hatte ich das Gefühl, ein lebendiges, modernes MMO zu spielen. Ich hatte gleich Spaß und musste ihn mir nicht erst verdienen. Das ist genau das, was mir bei Diablo 2 Resurrected gefehlt hat.
Ich hab gestern die ersten zwei Stunden mit Lost Ark verbracht und im Kopf hab ich sie immer wieder mit meinen ersten Minuten in Diablo 2 Resurrected verglichen. Die empfand ich im August 2021 als ernüchternd. Damals hatte ich nach 20 Jahren mal wieder in Diablo 2 reingeschaut und war ziemlich enttäuscht, nachdem ich das im Jahr 2000 noch gesuchtet hatte.
Klassenwahl und Spiel-Einführung
Die Unterschiede sind für mich gravierend. Schon wie man in das Spiel startet:
Bei Diablo 2 Resurrected steig ich mit meinem ausgewählten Charakter direkt ein – so wie es eben früher war. Es ist der Job des Spielers, sich gefälligst darüber zu informieren, was er da spielt.
Lost Ark gibt mir Zeit, mich für eine Unterklasse zu entscheiden, nachdem ich mit der Klassenwahl eine grobe Richtung vorgegeben habe. In einem Testraum kann ich für mich ausprobieren, welche der 3 Unterklassen ich spielen will. Auf Knopfdruck lassen sich Bosse und Mobs spawnen, die als Zielscheiben dienen.
Lost Ark liefert geballte Action mit 15 Klassen – Seht hier im Video, wie sie aussehenSkill-Auswahl im Early Level
Mich hat bei Diablo 2 Resurrected gestört, dass man zu Beginn des Spiels praktisch keine Auswahl-Möglichkeiten hat, irgendwas zu machen. Man ist auf relativ lahme Auto-Attacks und vereinzelt mal einen Skill angewiesen.
Diablo 2 Resurrected gibt mir das Gefühl: „Verdien dir erst Mal deinen Spaß.“
Bei Lost Ark beginne ich das Spiel als Todesschütze gleich mit knapp 10 Skills, kann zwischen den Waffen wechseln und habe sofort was zu tun, kann in jeder verschiedene Möglichkeiten auswählen, wie ich agieren möchte. Ich hab eine Rotation, ich hab einen Gameplay-Loop, ich komm mir nicht vor, als müsste ich mir meinen Spaß im Spiel erst mühsam erarbeiten.
Das Machtgefühl
Das hängt eng mit der Skill-Vielfalt zusammen. In Diablo 2 beginne ich wirklich „ganz unten“, muss in einer dunklen Höhle irgendwelche Zombies mit dem Stöckchen beharken. Da erfüllt sich keine Macht-Phantasien – die erfüllt sich erst 80 Stunden später, wenn ich hochgerüstet und optimiert in Sekunden-Runs Baal ausschalte (wenn die Server denn halten).
In Lost Ark spring ich schon mit Level 1 Salto schlagend durch die Gegend, werfe meine sich selbst drehende Pistole herum und schmeiß mit Granaten. Horden von Gegnern fallen vor mir zusammen. Ich bekomm nach wenigen Stunden mein erstes Mount.
Macht-Phantasien – Das Erfolgsgeheimnis von MMOs
Der Komfort
Bei Diablo 2 Resurrected muss ich Skills per Hotkey auf die rechte Maus-Taste legen und kann sie dann abfeuern. Das Inventar läuft sofort mit belanglosen Items ohne Werten über, ich muss zurück in die Stadt, das Zeug verkaufen. Mein Tasche ist mit Heiltränken verstopft, die geordnet werden wollen.
In Lost Ark stacken die Heiltränke, ich kann die Skills per Knopfdruck ausführen, die Menüs wirken frisch und zeitgemäß.
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Mein Fazit: Es geht eben doch anders
Als ich Kritik an Diablo 2 Resurrected geäußert habe, hieß es von vielen: Das sei halt so in dem Genre. Es ist allgemein Usus bei Hack’n Slays, dass man sich „den Spaß erst verdienen muss“.
Erst im Mid- und Endgame, wenn man schon zig Stunden in das Spiel investiert hat, macht ein Hack’n Slay erst so richtig Spaß:
- Das Gameplay wird abwechslungsreich
- Die Items werden spannend
- Man kann den eigenen Char über Items und Build richtig anpassen
Bis diese Optionen freigeschaltet sind, ist das Spiel aber grau und trist. Das muss so sein, so haben es die Altvorderen vor mehr als 20 Jahren beschlossen und so war es jahrelang. Der Spieler wäre ja mit der „Komplexität“ des Spiels völlig überfordert, wenn man den gleich mit mehr als einem Skill und Auto-Attack anfangen lassen würde, so die Logik.
.Lost Ark hat gezeigt, dass ein modernes Spiel anders funktionieren kann.
Das ist jetzt nur ein erster Eindruck und soll keinesfalls heißen, dass Lost Ark das beste Spieler aller Zeiten wird. Das muss erstmal im Mid- und Endgame bewiesen werden. Aber bislang 96% postive Reviews auf Steam zeigen, dass viele vom Early Game des MMORPGs begeistert sind.
Ich hatte, gerade nach Diablo 2 Resurrected, das Gefühl, mit Lost Ark ein Spiel zu zocken, das mich gleich von Anfang an fesseln will und bei dem ich mir meinen Spaß nicht erst verdienen muss.
Für einen tieferen Einblick in Lost Ark:
Heute startet das neue MMORPG Lost Ark – Wir haben es schon 12 Stunden gespielt
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