Alles anzeigenDie Beta zum neuen MMORPG Lost Ark steht kurz bevor. Passend dazu, meldet sich ein Veteran der Korea-Version auf reddit zu Wort. Er möchte eine absolut ehrliche Meinung abgeben und sagt, wir dürfen uns freuen – aber nicht zu sehr. Wir von MeinMMO fassen zusammen.
Was passiert bei Lost Ark? Am 4. November startet die Closed Beta zum neuen MMORPG. Das ist für viele die erste Anspielmöglichkeit für das Game. Daher sind viele Fans voller Vorfreude und loben Lost Ark bereits in den Himmel.
Ein reddit-User warnt diese Leute allerdings nun und versucht die Vorfreude ein wenig zu bremsen. Lost Ark ist toll, aber es habe auch viele Fehler, betont er. Der User verfasst den Thread, um Leuten einen 100 % ehrlichen Einblick in das MMO zu geben und um Menschen vor einer bösen Überraschung zu bewahren.
Laut luckystart1, dem Ersteller des Threads, würde man sich Lost Ark kaputt machen, indem man ein perfektes Spiel erwartet. Denn das sei es nicht. Dennoch sei Lost Ark ein Titel, mit dem man sehr viel Spaß haben könne.
Was schreibt der Veteran? Thread-Ersteller luckystart1 schreibt, dass er bereits seit der Closed Beta in Korea Lost Ark spielt und somit seit über 3 Jahren in dem MMORPG unterwegs ist.
Da überschwängliche Erwartungen oft direkt zu Enttäuschungen werden, fasst er eine Liste mit Pro- und Contra Punkten zusammen und erklärt diese Punkte anschließend ausführlicher. Dabei geht er besonders auf die Pay2Win-Mechaniken des Spiels ein.
Er schildert dabei vor allem die negativen Punkte sehr ausführlich, damit sich jeder Spieler im Klaren darüber sein kann, ob Lost Ark nun etwas für ihn ist oder nicht. Er selbst sagt, dass sein einziger Grund für das Posting sei, dass er möchte, dass Spieler Lost Ark ohne falsche Erwartungen genießen können.
Seine Pro- und Contra Liste fassen wir für euch zusammen (via reddit
Pro
- Mehr Action, als man sich vorstellen kann
- Spektakuläre Story mit viel Abwechslung
- Einfacher Einstieg und geeignet für Anfänger
- Guter Soundtrack
- Viel abwechslungsreicher Content
- Man muss wirklich kein Geld ausgeben
- Entwickler reagieren schnell
Contra
- Zu viele Inhalte, die nicht gut sind
- Zeitdruck
- Pay2Lose
- An vielen Stellen zu schwer
- Balancing-Probleme
- UI nicht übersichtlich
- Wenig Hilfe von Seiten des Spiels
„Lost Ark ist eigentlich Pay2Lose“
Was sagt er zum Pay2Win? Oft hätten die Spieler überhaupt nichts davon, sich für Geld gewisse Vorteile zu kaufen. Und noch schlimmer, sie hätten sogar Nachteile davon. Er räumt ein, dass die Wirtschaft davon ausgenommen sei.
„Es gibt Skins und andere Items, die nur für kurze Zeit im Shop verfügbar sind. Kauft ihr sie für echtes Geld, sind sie Monate später das 20-fache wert. Das ist natürlich ein Pay2Win-Aspekt, wenn ihr auf Gold aus seid“, schreibt luckystart1 in seiner Erklärung.
Warum ist es Pay2Lose? Hier wird luckystart1 konkret und erklärt, wieso Spieler tatsächlich einen Nachteil haben, wenn sie in Lost Ark zu viel Geld investieren. Fans, die einen kleinen Betrag ausgeben, bleiben aber im Vorteil gegenüber denen, die überhaupt nichts investieren.
Spieler, die viel Geld in das Free2Play-Game stecken, haben seiner Ansicht nach einfach nur viel Geld verloren. Denn Geld oder bessere Ausrüstung macht euch in Lost Ark noch lange nicht zu einem guten Spieler.
„Das Endgame von Lost Ark ist an vielen Stellen einfach nur Bock-schwer. Es gibt Mechaniken, wo ein einziger Fehler euch selbst oder sogar eure ganze Gruppe töten kann. Es bringt euch schlichtweg nichts, durch ein Echtgeld-Item wieder aufzustehen. Das ist nicht nur in vielen Inhalten gar nicht möglich, aber macht euch auch nicht besser.
Wenn ihr den Boss nicht versteht, steht ihr auf und sterbt eben nochmal. Hier werft ihr dann einfach euer Geld aus dem Fenster. Es bringt euch nichts.“
Neues MMORPG Lost Ark äußert sich zu Pay2Win-Vorwürfen
Wenn ihr Geld in das Spiel pumpt, seid ihr schwächer: Luckystart1 erklärt weiterhin, dass es nicht nur wenig bringt, sich schnell auf den maximalen Gearscore zu kaufen, sondern ihr damit sogar schwächer werdet.
Der maximale Gearscore in Lost Ark ändere sich oft und Items werden so rapide nachgebessert und neue, bessere Gegenstände nachgereicht, dass es sich anfühle, als würdet ihr euer Geld verbrennen, wenn ihr es in bessere Ausrüstung steckt. Denn diese Ausrüstung sei wenige Wochen später kaum noch etwas wert, so luckystart1.
„Zu Anfang des Spiels hat ein neuer Spieler etwa drei Monate gebraucht, um einen Gearscore von 1450 zu erreichen. Heutzutage braucht er dafür nur noch eine Woche, wenn überhaupt. Habt ihr damals viel Geld ausgegeben, um auf 1450 zu kommen, ärgert ihr euch jetzt.“
Außerdem erklärt der User, dass man nicht nur viele spaßige Quests verpasse, wenn man sich mit Geld an ihnen vorbeipushe, sondern auch zahlenmäßig am Ende schlechter dastehe. Denn mit echtem Geld könne man keine Runen oder Skill-Punkte kaufen. Diese erreiche man nur durch investierte Zeit.
Wenn man also zwei Spieler mit dem gleichen Gearscore hat, von denen einer sehr viel Geld ausgegeben hat, um sich dort hin zu kaufen und andere hat keinen Cent bezahlt, hat der Zweitere höchstwahrscheinlich den besseren Charakter. Auch, wenn er mehr Zeit dafür aufbringen musste.
Lost Ark: Trailer zeigt euch Gameplay zur Closed Beta„Es gibt einfach zu viel Content“
Was ist das Problem an zu viel Content? Es fühlt sich komisch an, den Punkt „zu viel Content“ auf der negativen Seite eines MMORPGs zu sehen. Erst kurz nachdem MMORPGs wie SOLO und New World gerade zu wenig Inhalte im Endgame bieten konnten.
Doch luckystart1 erklärt präzise, was sein Problem mit den Inhalten in Lost Ark ist. Er betont außerdem, dass Smilegate sehr aktiv daran arbeiten werde, das Spiel zu verbessern und auch regelmäßig Inhalte entferne, die nicht mehr dem neuen Standard entsprechen.
Er macht dabei deutlich, dass die schiere Menge an Inhalten in Lost Ark zum Problem werde: „Wenn 30 % der Inhalte in einem MMORPG langweilig sind, ist das in anderen MMOs vielleicht eine Spielzeit von 30 Stunden. In Lost Ark sind diese 30 % aber mindestens 300 Stunden und mehr.“
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Problem am eigenen Anspruch: Er führt weiter aus, dass die Qualität der Inhalte in Lost Ark auf einem enorm hohen Level sei. Viele Gebiete, Dungeons und Raids strotzen nur so vor Innovation und Abwechselung. Ein Großteil des Spiels biete absolut genialen Content, schreibt er.
Doch genau durch diese enorme Qualität falle schlechter und langweiliger Content noch mehr auf. Lost Ark sei deshalb gefangen zwischen abwechslungsreichen und innovativen Bossen und langweiligen Fetch-Quests auf dem Feld.
Was sind Fetch-Quests? Als Fetch-Quests bezeichnet man Aufgaben, die in MMORPGs zum Standard geworden sind und euch einfach nur beschäftigen sollen. Quests wie „Töte 15 Wildschweine“ oder „Bringe 7 Felle“ würde man als Fetch-Quest bezeichnen.
„Doch das soll niemanden abschrecken. Mehr als 90 % der Raids machen Spaß, mehr als 70 % der Dungeons machen Spaß. Aber mehr als 50 % der normalen Nebenquests machen eben keinen Spaß. Und das ist viel Spielzeit“, schreibt luckystart in seinem Thread.
Er ergänzt außerdem: „Es sollte niemand damit rechnen, von Anfang an eine super tolle Zeit in Lost Ark zu haben. Das Game braucht eine Weile, um in Fahrt zu kommen und hat definitiv ein großes Loch in der Mitte des Leveling-Prozesses. Dennoch lohnt es sich, am Ball zu bleiben.“
„Lost Ark ist trotzdem ein richtig gutes Spiel“
Was sagt er zum Schluss? Er beendet seine Ausführungen damit, dass er erneut betont, dass Lost Ark ein richtig gutes Spiel sei, obwohl er in seinem Thread nur die negativen Aspekte des Games aufgreife.
Er tue das, nach eigenen Angaben, nur, um mit zu hohen Erwartungen aufzuräumen. Jeder Spieler solle einen realistischen Blick auf Lost Ark bekommen, und es für sich selbst genießen können.
Trotz der angesprochenen Probleme mache ein Großteil des MMORPGs einfach Spaß und fühle sich gut an. Das Team hinter Smilegate reiche regelmäßig neue Inhalte nach, höre auf seine Community und bessere Balancing-Probleme nach.
„Meine unglaublichen Erfahrungen mit Lost Ark kann man einfach nicht in Worte fassen. Erlebt es selbst und genießt es. Lost Ark ist ein richtig gutes Spiel“. Mit diesen Worten schließt er seinen Thread.
Welche Probleme spricht er noch an? Weniger wichtige Punkte, die luckystart1 dennoch anspricht, sind unter anderem das Balancing und das Verhalten von Smilegate. So sagt er, dass die Entwickler zu sehr auf die Community hören und so immer wieder falsche Anpassungen machen.
Dennoch sollte man Smilegate dafür loben, dass sie regelmäßige Updates machen und ihr Bestes dafür geben, Lost Ark zu einem Spiel zu machen, welches allen gefällt.
Außerdem spricht er Balancing-Probleme an, die aber weniger im PvP, als eher im PvE zum Tragen kommen. So soll es erheblich schwerer sein, sich mit den Support-Klassen durch die Story zu kämpfen. Auch im Endgame sind nicht alle Klassen gleich gut oder gleich schwer.
Er rät dazu, in der Beta so viele Klassen wie möglich auszuprobieren und sich dann beim Release auf eine zu konzentrieren.
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Wie reagiert die Community? Sein Thread erhält über 290 Kommentare und die meisten Fans zeigen sich dankbar, für diese Einblicke. Er bekommt außerdem viel Zustimmung von anderen Leuten, die Lost Ark bereits spielen konnten.
Viele vergleichen das MMORPG in den Kommentaren mit New World und machen sich über das Spiel von Amazon lustig, in der Hoffnung, mit Lost Ark mehr Spaß zu haben. Überwiegend hat der Thread aber eine positive und dankbare Stimmung.
Was haltet ihr von den Aussagen von luckystart1? Habt ihr selbst bereits Lost Ark gespielt und bestätigt seine Erfahrungen oder habt ihr eventuell ganz andere Dinge zu sagen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare hier bei MeinMMO.
Voller Vorfreude ist übrigens auch MeinMMO-Autor Mark, der schreibt: Ab Donnerstag könnt ihr das beste neue MMORPG von 2022 spielen.
Der Beitrag Veteran erklärt, warum ihr euch aufs MMORPG Lost Ark freuen solltet – Aber nicht zu sehr erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
Quelle: https://mein-mmo.de/lost-ark-freuen-aber-nicht-zu-sehr/