:) Rubi´s Charaktergeschichten :)

  • Zur Person


    Name: Rubinarah

    Rufname: Rubi

    Geschlecht: weiblich

    Alter: 28 Jahre

    Haarfarbe: rot

    Augenfarbe: grün

    Merkmale: Narbe über das linke Auge gezogen


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    Kapitel 1


    :beer Eine neue Welt :)nw


    Die Nacht zog neblige Schwaden durch die dunklen Straßen, nur der Mondschein schien in der Altstadt am Hafen die einzige Lichtquelle zu sein. Doch folgte man den Instinkt der hungrigen Ratten, so führte einen der Weg direkt zur alten Kaschemme, eine bei Abenteuerlustigen bekannten Taverne, die vor allem nach Anbruch der Dunkelheit gut besucht war.


    Vor dem Gebäude saßen an den Wänden gelehnt der eine oder andere Trunkenbold, der bereits seinen Rausch auszunüchtern schien. Viele hätten einen großen Bogen gemacht, doch inmitten der singenden, trinkenden Geräuschkulisse aus dem Inneren stand eine junge Frau vor der schweren Holztüre und zögerte ein wenig mit sich selbst.


    „Wenn du anheuern willst, musste rein.“ Pöbelte einer der Angetrunkenen im schroffen Ton und riss die im warmen Mantel umhüllten Frau aus ihren Gedanken. Anheuern … wollte sie das? Ein kurzer Blick ging in Richtung Steg, wo einige kleinere, aber auch größere Holzschiffe vor Anker lagen und die sich ruhend von den seichten Wellen in den Schlaf wogen. „Nun denn …“ sprach sie leise vor sich her, hob mit beiden Händen die tiefgezogene Kapuze des Mantels an und stülpte sie sich in den Nacken. Die mittellangen, roten Haare unterbrachen förmlich die Dunkelheit der Nacht. Ihre grünen Augen fixierten den Knauf der knarrenden Tavernen Türe, als sie selbige letztendlich zu öffnen wagte.


    Die Stimmung inne war feuchtfröhlich. Einige betrunkene Seemänner schmiegten sich an leicht bekleidete Bardamen, die guter Laune die hart verdienten Ersparnisse jener Männer aus den Taschen lockten. „Rubi, mein Mädchen!“ Hallte es hinter der Theke, als der kräftig gebauter Wirtsherr die Rothaarige offenbar begrüßte. Ein leichtes Schmunzeln zog über Rubis Gesicht. „Guten Abend der Herr. Heute wieder gut besucht?“ Die Frau setzte sich mittig der Schenke, um einen guten Überblick zu erlangen. „Seit heute Früh ein großes Handelsschiff und ein paar Mittlere.“ Lachte der Wirt herzlich und schenkte der Frau sogleich einen Krug mit frisch gebrautem Fassbier ein, als würde er genau wissen, was bestellt worden wäre. Rubi schlug ihre Beine übereinander, setze die Elle auf den Tresen und warf einen etwas längeren Blick in die hinterste Ecke der Taverne, wo sich zwei dunkel gekleidete Männer allein und mit ernsten Mienen unterhielten. „Ich glaub der Linke sucht noch nach Seeleuten für eine Mannschaft.“ Kommentierte der kräftige Wirt, als er Rubi den Krug überreichte. „Interessant.“ Kommentierte sie knapp bemessen und setzte zu einem tiefen Schluck an.


    Eine der leichten Damen kam direkt auf Rubi zu und legte einen Arm um ihre Schulter. „Mein liebes Mädchen, wie wäre es, wenn du dich in Schale schmeißen und einfach mit uns ehrlich gutes Geld verdienen würdest?“ Das Personal schien die rothaarige Frau gut zu kennen; die Stimmung war weiterhin entspannt fröhlich. „Nein danke. Ich suche nach einer Mitfahrgelegenheit, um dem ganzen hier zu entfliehen.“ Erklärte sich Rubi mit einem charmant aufgelegten Lächeln. „Oh wie bedauerlich, du wärst gewiss ein wertvolles Schätzchen in dieser Spelunke.“ Kicherte die Dame und bekam vom Wirt eine eher zurechtweisende Antwort: „Diese Taverne gewährt dir und den anderen Damen einen trockenen Schlafplatz, sowie gute Speisen und keinen Durst. Dafür müsst ihr halt was tun, ansonsten wäre Platz genug in der kalten, nassen Gosse zwischen den Unrat und Ratten.“


    „Schon gut, schon gut. War ja nicht so gemeint. Wir sind dir dankbar für alles.“ Sogleich wandte sich die Dame wieder um und schlenderte zurück zu der spendablen Truppe, um ihrem Gewerbe nachzukommen. „Andererseits hat sie aber recht, Kleines. Du kannst nicht dein ganzes Leben als Herumstreunerin verbringen. Es ist gefährlich da draußen.“ Die Stimme des Wirts klang gar etwas väterlich warm. Die rothaarige Frau setzte ihren Krug ab und wandte sich ihm letztlich gänzlich zu. „Ich weiß, aber bislang kam ich wunderbar damit klar. Du weißt das ich von hier weg will und irgendwann werde ich dem allen hier entfliehen.“ Ihre grünen Augen glänzten im Kerzenschimmer des Lichts. „Falls ein Kapitän eine Frau mit an Board nimmt, Kleines. Mache dir nicht zu große Hoffnungen, du wurdest schon sooft abgelehnt.“ Die Worte trafen Rubi mitten ins Herz. Sie hatte schon einige Male versucht ihrem alten Leben zu entfliehen, ob als blinder Passagier, oder mit der Verkleidung eines eher schmächtigen Seemannes; da einige Kapitäne sich keine Frauen in ihre angeheuerten Mannschaften holten.


    Das Lächeln verflog und wurde von einem leisen Seufzen abgelöst. Noch ehe sie etwas kommentieren konnte, erhob auch schon der Linke der beiden dunklen Gestalten lauthals das Wort. „Werte Herrschaften! Hiermit ersuche ich die Anstellung kräftig geschickter Seemannsleute, um eine gute Mannschaft anzuheuern, die mir auf meinen Schiff Folge leisten. Die Reise wird keine leichte sein und ob es ein Wiedersehen mit der Liebsten gibt ist ungewiss. Unsere Route schifft in fremdes Gefilde und mit Verlusten muss gerechnet werden.“ Mit einem entschlossenen Nicken beendete der Mann seine Ansprache, setzte sich sogleich nieder und deutete mit einer einladenden Handbewegung die Einreihung der Freiwilligen ein.


    „Überlege dir das, das klingt gefährlich.“ Warnte der Wirt und hielt Rubi mit einem festen Griff an der Schulter noch davon ab direkt zu dem fremden Kapitän zu hechten. Die Rothaarige blickte herüber, lächelte den Wirt beschwichtigend an und löste sich gewitzt von seinem Griff. „Sollte ich es schaffen, werde ich den Krug nicht bezahlen, einverstanden?“ Ein freches Zwinkern und der Mann ließ die Frau sogleich los. „Wenn du Erfolg hast geht diese und jede andere Runde für dich aufs Haus, Mädchen.“ Rubi erhob sich und reihte sich zwischen den anderen ein. Der fremde Kapitän schien für jeden ein Plätzchen zu haben, wirklich viele Männer waren zu dieser Zeit auch nicht mehr ansprechbar, was sollte da noch schief gehen?


    „Name?“ Mit starrem Blick auf das zu beschriftende Pergament wartete der Kapitän auf eine Antwort. „Rubinarah, aber Rubi reicht.“ Antwortete sie sogleich und bekam dann doch einen sehr unglaubwürdigen Gesichtsausdruck vorgesetzt. „Ist das ein Scherz?!“ Harschte ihre der Kapitän entgegen. „Nein, Kapitän. Dies ist mein Name, der mir einst gegeben wurde.“ Das Augenmerk fuhr langsam und eindringlich über Rubis Gesamterscheinung. „Schon Erfahrung auf hoher See?“ Sie schüttelte verneinend den Kopf. „Nein, Kapitän. Aber ich bin fest entschlossen alles aufzugeben und hinter mir zu lassen.“ Ohne eine Mine zu verziehen starrten sich beide eine Zeit lang an. Hinter ihr begannen bereits einige Männer zu tuscheln, oder zu schwanken. „Nun denn. Willensstärke ist eine sehr gute Eigenschaft. Das haben einige hier Anwesende scheinbar nicht.“ Der Blick des Kapitäns ging zu jene in der Reihe die zu stark alkoholisiert waren. „Ich gebe dir diese Gelegenheit, Mädchen. Aber du wirst schuften müssen wie ein Mann. Keine Ausnahmen. Du scheinst flink zu sein, heißt du wirst dich um die Masten und Segel kümmern, damit wir unser Ziel erreichen. Hast du das verstanden?“ Rubi konnte offenbar die gesprochenen Worte nicht ganz realisieren. „Ich darf mit?!“ Fragte sie noch einmal ungläubig mit hochgezogenen Brauen. „Gegenfragen werden nicht akzeptiert. Ich suche eine Mannschaft handelt und nicht fragt.“ Mürrisch und ungeduldig erhob sich der Kapitän, als er Rubis Namen auf die Liste setzte. „Verstanden, Kapitän.“ Nickte die Rothaarige letztendlich ab. „Gut. Im Morgengrauen legen wir ab. Wer zu spät kommt, hat Pech gehabt und wird auch kein Soll bekommen. Weggetreten.“ Die angeheuerte Mannschaft zollte dem Kapitän angemessenen Respekt und stand letztendlich bequem. Untereinander machten sie sich ausgelassen bekannt, um sich nicht zu fremd zu sein. Auch Rubi wurde mit Schulterklopfer begrüßt und somit in der Mannschaft aufgenommen.


    „Sichere Reise, Kleines. Mögest du gut aufgenommen sein in deiner neuen Welt.“ Flüsterte es anerkennend hinter der Theke, als der Wirt auf Kosten des Hauses der feiernden Mannschaft noch ein letztes Bier für diese Nacht ausschenkte.

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