Die Entscheidung

  • Vorab: Es ist das erste mal, dass ich eine meiner Kurzgeschichten in einem Forum poste also bitte lieb sein :).

    Zweitens: Ich würde mich über Kritik freuen, vorallem in Sachen Rechtschreibung und Grammatik.

    Drittens: Ich habe mir viel künstlerische Freiheit genommen und bin leider nicht so historisch akkurat gewesen wie viele andere hier im Forum, ich hoffe es gefällt totzdem.


    Die Entscheidung


    Marius fuhr sich durch seine langen, fettigen und zerzausten Haare. Vor zwei Tagen war er in der Spelunke „Zum alten Hering“ untergekommen. Was anderes hatte er sich nicht leisten können, doch inzwischen mochte er den rustikalen Charme den das Lokal verbreitete. Die rothaarige Wirtin mit den ausladenden Hüften, war eine herzensgute Frau und verlangte für seine Unterbringung einen fairen Preis, außerdem kannte er Niemanden der solch schmackhafte Gerichte aus einfachen Zutaten zaubern konnte. Das Bier war bitter, dafür nicht verwässert und man brauchte nur zwei oder drei Humpen um selig schlafen zu können. Seit zwei Tagen hatte er die Gäste bei diversen Kartenspielen um ihr Kleingeld erleichtert, um seinen Aufenthalt zu bezahlen und um etwas zur Seite zu legen. Denn er hatte einen Plan. Die Gerüchte von der neuen Welt Aeternum hatten in ihm den Wunsch geweckt einen Neuanfang zu wagen. Endlich selbst zu bestimmen wohin sein Weg ihn führen würde.


    Nachdem sein Vater wegen Wilderei gehängt worden war, musste seine Mutter ihre Familie mit dem Lohn der Freudenhäuser ernähren. Marius selbst hatte sie dabei unterstützt indem er auf dem Marktplatz die besser betuchten Leute von der Last ihrer Münzbeutel befreite. Dabei legte er immer etwas für sich selbst zurück und gab den Rest seiner Mutter, wobei er behauptete er hätte den Betrag erbettelt. Als sie herausfand womit er wirklich sein Geld verdiente, schrie sie ihn hysterisch an und verlangte, dass er etwas vernünftiges lernen solle. Heute verstand er wieso sie das tat. Er sollte nicht am Galgen enden wie sein Vater. Damals nahm er widerwillig seine Ersparnisse und trat bei einem Tischler in die Lehre. Die Arbeit machte ihm große Freude. Es gefiel ihm aus einem Stück Holz etwas neues zu gestalten, seine Werke zu kombinieren und etwas zu schaffen was die Zeit überdauern konnte.


    Im angemessenen Alter trat er der Armee bei. Lernte dort das lesen, schreiben und rechnen, aber vor allem lernte er, dass die meisten Leute kein glückliches Händchen für Kartenspiele hatten. Die Funktionen einer Muskete wurden ihm gelehrt und dank seiner Kenntnisse der Tischlerei lernte er schnell wie man sie reparierte. Nachdem er genug Taler zusammen hatte, durch Sold und Kartenspielen, wollte er sich in seiner alten Heimat einen Tischlerbetrieb eröffnen. Doch hatte er nicht mit dem Gegenwind der Gilden und Zünfte gerechnet. Sie wollten ihm den Meistergrad nicht anerkennen. Ohne diesen war es ihm nicht gestattet einen eigenen Betrieb zu eröffnen. Von der Welt verraten hatte er im Alkohol und Huren Zuflucht gesucht.


    Bis er von Aeternum erfuhr. Eine neue Welt die einen Neuanfang versprach. Ohne Adelige die einem vorgaukeln wollten, dass es ihr gottgegebenes Recht war junge Menschen für ihr Land und ihren Reichtum in den Krieg zu schicken. Ohne Zünfte und Gilden die einem verbieten wollten das zu tun was man am besten kann. Es war seine Chance. Nur hatte er kaum Geld für eine Überfahrt und ihm würde wohl kaum gestattet werden genug Rum mitzunehmen um die Überfahrt zu überstehen. Die letzten Wochen waren hart gewesen, doch jetzt war er bereit.

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