Kryors Reisetagebuch

  • Die Fahrt


    mit verwackelter Schrift liest man einen Tagebucheintrag aus klecksender Tinte auf altem Papier mit gelben Wasserflecken

    Seekrankheit ist schlimmer als ich dachte...während mir so schlecht ist, dass ich keine Nahrung bei mir behalten kann und entsprechend meine körperliche Verfassung leidet, und meine generelle Konstitution und Stärke rapide abnimmt, kriecht mir durch die Nässe die Gicht in die Knochen und ich werd immer unbeweglicher. Wenn wir nicht bald Land erreichen bin ich kaum in Kampffähiger Verfassung. Immerhin haben wir genug Zitronen geladen, dass Skorbut nicht noch dazu kommt. Dafür ist der Rum alle und langsam bemerke ich wie lang und -weilig die Tage an Bord sind. Aber es hat auch Vorteile sich die Seele aus dem Leib zu reiern, zumindest hab ich in meiner kleinen Kajüte Ruhe. Ich glaube ausser dem Kapitän hab ich noch keinen der anderen Expeditionisten kennen gelernt und kann mich in Ruhe dem Studium widmen, auch wenn die Übelkeit den Geist lähmt. Worauf hast du dich da nur eingelassen Kryor...Mit 41 ist das wohl die letzte Gelegenheit für ein großes Abenteuer, ein letztes mal die Welt erleben bevor man zu Alt wird um vor die Tür zu gehen oder mit einem Lehrstuhl an die Universität gekettet dahinsiecht, ein körperliches und geistiges Wrack das geschwollen blubbernd Demenz und Idiotie an die Jugend weitergibt. Irgendwie hoffe ich ja, dass die Expedition nicht zurückkehrt und mir das Gesäusel der feinen Obrigkeit die auf seltsame Behandlungsmoden besteht erspart bleibt, und erst recht das Gezeter am Markt. Aber dann, wie lange halte ich es ohne die Bordelle und Richards feiern aus? Ich fürchte, auch hier sind Frauen an Bord verboten, aber wer weiß, vielleicht hab ich Glück und es sind ein paar hübsche Dirnen dabei für die Moral und so. Na wenn ich jemals aus diesem Zimmer komme werd ichs erfahren, vielleicht bleib ich auch deswegen hier drin um die Hoffnung bis zuletzt zu bewahren. Die Kombüse ist auch nicht gerade fein, vielleicht krieg ich das Essen deswegen nicht runter. Was ein Loch...



    Bin ich auf meine alten Tage so verweichlicht? Im Heerzug war das Essen schlimmer, die Gesellschaft schlecht und der Tod gewiss. Und nun mecker ich wegen Übelkeit. Wie dem sei, es war wohl unumgänglich. Die Spannungen mit dem Großadepten wären nicht mehr lange gut gegangen, und die Diskussionen mit den anderen Rosenkreuzern waren anstrengend. Sind ja gelehrte und hohe Leute darunter, aber so...blind. Fast wie auf der Universität, und so vom Glauben besessen. Sind die Widersprüche der Bibel und der Glaubenskrieg Gottes Wille um uns zu prüfen wie der Klerus sagt, oder ist es nicht eher so, das wir einfache fehlbare Menschen zu unfähig sind Gottes Wort zu verstehen, und erst recht, es aufzuschreiben? Was wenn die Bibel von Idioten geschrieben wurde, oder bösartigen Leuten die Gottes Wort bewusst verdreht haben? Aber das ist ja Ketzerei, doch was bringt der Papst uns ausser sinnlosen Krieg in dem Männer abgeschlachtet werden und Kinder verhungern. Und warum? Weil irgendso ein fetter Sack vor 100 Jahren n paar Ideen an ne Tür genagelt hat. Es wär schon lustig, wärs nicht so tragisch. Ich bin schon stolz darauf wegen Reibereien mit dem Oberkommando aus der Armee geflogen zu sein, hätt ich gewusst, dass man mich als Arzt zu sehr braucht um mich aufzuknüpfen hätt ich früher den Mund aufgerissen um rauszufliegen, hätt mir viele Narben und Anblicke erspart auf die ich verzichten könnte. Krieg ist schon was furchtbares, aber erst recht wenn die angeblich unschuldigen Seelen um die man sich prügelt massenweise verrecken, weil sich die feinen Leute nicht einig werden ob man seine Sünden öffentlich rausposaunen oder unter vier Augen beichten soll, warum nicht Beides, ich hab da Sünden bei denen es eher Beifall klatscht wenn ich die veröffentliche. Wie dem sei, ich denke bei den Rosenkreuzern habe ich alles gelernt was zu lernen war, Alchemie, Kabbalah, Hermetik, Evokation, Nekromantie....aber nichts funktioniert so richtig, ausser der Alchemie....bin ich zu schlecht?

    Oder liegt es daran, dass die Magie wie Gott, nunmal nicht auf dieser Erde weilt. Und das bringt mich nach Aeternum. Die Loge und der gute Richard von Habsburg denken, dass es dort Geheimnisse gibt die nie für Sterbliche bestimmt waren. Gerüchten aus Spanien zu Folge, soll es dort den Jungbrunnen geben, das Geheimnis ewigen Lebens und ewiger Jugend...aber das hiess es auch von Südamerika, dann Mittelamerika...Afrika...und keiner hat was gefunden. Vermutlich ist es nur eine Legende um Idioten zu suchen die freiwillig an den Arsch der Welt reisen und ihr Leben riskieren damit man Gold und Gewürze findet. Mag sein, dass andere Reisende nur Reichtum suchen aber den Jungbrunnen könnte ich brauchen. Man stelle sich vor, ewiges Leben! Wieviel Wissen könnte man erlangen, welche Meisterschaft in...allen Dingen. Wie viel Feiern könnte man durchstehen. Ich bete ja, dass er verjüngt...mein Rückenprobleme brauch ich nicht unbedingt für die Ewigkeit und meine Augen waren auch mal besser. Aber wie jung? Ein Milchbart will ich jetzt auch nicht werden, oder gar ein kreischender Säugling der dann verhungert. Naja ich werde ja sehen was es bewirkt...wenn es nicht wieder ein Gerücht ist um billig Helfer für eine Expedition zu finden. Zum Glück bin ich nicht der einzige Arzt an Bord, oder es geht hier erstaunlich wenig schief. Jedenfalls hatte ich noch keine Patienten, ein Glück bedenkt man, dass ich nur Medizin studiert habe weil Jura zu trocken und Theologie zu gefährlich ist, ach würde die Loge sich doch öffnen und die Wahrheit an Universitäten lehren...aber dann würde der Papst sie wohl abbrennen. ich schweife ab. in der Loge sprach man also von Aeternum und dem was man da finden könnte...interessanter Name, die Ewigkeit...passt zum Jungbrunnen aber den Namen hat sich wieder irgendein eingebildeter Schnösel ausgedacht. "Drecksinsel am Arsch der Welt" war wohl zu lang und nicht gehoben genug.


    Aeternum also, sagte der Logenmeister, wäre unbedingt zu erforschen, und zugegeben der Reiz auf ewiges Leben....da meldet man sich in meinem Alter schon freiwillig. Auch Andere, sicher, aber die meisten davon sind zu alt für solche Reisen, oder zu Jung und unerfahren. Mit meiner militärischen Ausbildung in Kampf, Kommando und der akademischen Ausbildung in Medizin sowie meiner Treue zum okkulten schien der Loge perfekt geeignet, und auch Wertvoll für eine Expeditionsgruppe also...eine letzte wilde Nacht in Richards Lieblingsbordell und auf nach Spanien...so weit bin ich noch nie gereist, der Krieg war zum Glück vor der Haustür. Immerhin kam Ottokar mit, der einzige Freund den ich in der Loge habe, und nun sehen wir uns nicht...naja. Und dann nicht nur nach Spanien, sondern an die Küste. Hübsche Damen da, ich wär ja geblieben aber Kommandant Thorpe bestand auf baldigen Aufbruch und ich war ob der langen Reise einer der Letzten auf die man wartete, und Ottokar hatte es auch eilig also...an Bord. Und nun fahren wir nach Aeternum. Der Kapitän kennt wohl die Koordinaten und bringt uns schnell hin, aber sonst Wissen wir nichts darüber, nur das bisher keiner von da zurück kam. ich hoffe ja sehr es gibt kein Riff das alle Schiffe versenkt oder ein Meeresungeheuer wie diese mythologischen Kraken. Oder gar was magisches das einen hindert...vielleicht Dämonen, Geister, Untote? Das wär mal was....die Pestkranken sehen wahrlich aus wie Untote, aber die sterben und werden kalt, und dann bleiben sie liegen. Vielleicht gibts da auch den Eingang in die Unterwelt, den man an so vielen Orten vermutet hat Oder es ist eine Insel voller hübscher junger Weiber mit den besten Gewürzen und Speck der auf Bäumen wächst und es will einfach niemand nach Hause. Das wär mal was. Also gespannt nach vorn geblickt, Thorpe meint wir sind nur ein paar Tage vom Ziel entfernt, selbst bei ungünstigem Wind...


    Die Ruhe vor dem Sturm

    Es heisst, im Alter brauche man immer weniger Schlaf.....ich hoffe, das stimmt, denn Schlaf finde ich in letzter Zeit nur wenig. Ich geh brav ins Bett wie ein Kleinkind und wache in aller frühe auf....und das trotz Valeriana officinalis und Humulus lupulus die ich mit Lavandula angustifolia zu mir nehme, gegen die Übelkeit, Magen beruhigender Wirkung und ein leichtes Schlafmittel in Matricaria chamomilla. Was man eben so an Bord hat, besonders der Hopfen war der Küche schwer abzuschwatzen, als ob man hier Bier brauen könnte.

    Nun, ich weiß nicht genau was mich so früh aus dem Bett reisst, hellwach aber ohne Schweißausbruch, Tachykardie oder zittern. Einfach wach und woran ich mich erinnere ist Schnee und ein seltsamer Berg der aussieht als wäre er zersplittert. Es kommt mir vor als würden die Bilder klarer je näher wir Aeternum kommen. Ich würde es ja für albernen Schabernack halten, natürlich Träume ich von den verschneiten Bergen meiner Kindheit, aber es ist eher ein einzelner Berg nicht wie in Tirol.


    Zudem kam mein erster Patient herein mit ähnlichen Problemen. Nur weitaus schlimmer, er berichtet von starker Tachykardie, Nausea mit Vomitus. Bei dem Schiffgeschaukel wundert mich das nicht, da krieg ich auch das Kotzen nur ist er ein gestandener Seemann der noch nie unter Kinteose litt und er zudem sehr ungewöhnlich eine recht ausgeprägte Mydriasis hat, als hätte er Bewusstseinserweiternde Mittel eingenommen aber davon abgesehen, dass der Patient das verneint, haben wir meines Wissens auch gar keine an Bord. Dennoch möglich, dass er halluziniert.

    Er träumt von einem Sturm mit starkem Nebel, was mit Sicherheit kein Naturphänomen ist, und roten Blitzen die darin zucken, direkt wie eine Wand auf dem Wasser, und er von einem Blitz getroffen wird, da wacht er auf und übergibt sich.

    Das Essen ist auch völlig in Ordnung, auch wenn es ziemlich übel schmeckt, sollte es leicht verdaulich sein. Fisch...Fisch und nochmal Fisch, was hab ich mir dabei gedacht auf ein Schiff zu gehen.

    Naja wie dem auch sei, ich hab dem Patienten gesagt er solle Baldrian, Hopfen, Lavendel vor dem Schlafen gehen und Kamilletee für den Magen nehmen und am besten 6 Stunden vor dem Schlafen nicht mehr essen...und unbedingt weniger Rum trinken, am Besten gar keinen. Hat der mich angeblickt als ich ihm das sagte...worauf ich nur grinsend meinte es würde auch gegen Cephalgie helfen, und da er nicht wusste, dass es einfach einen dicken Kopp meint, nimmt ers glaub ich ernster.

    Ein anderer Matrose kam später zu mir, nichts Unerwartetes an sich, der Wind ist stark geworden und als der Mast schwenkte, ist ihm der Balken an die Schulter gedonnert. Keine Frakturen, nur ein Hämatom gewaltiger Grösse, hab eine Bandage mit Arnikasalbe angelegt und ihm Cinnamomum camphora verschrieben.

    Ich würds nicht weiter erwähnen, aber das Hämatom hatte eine sehr seltsame Form, der Bluterguss passt nicht ganz zum Hergang der Wundentstehung, es hat fast die Form eines Kontinentes, Eurasia um genau zu sein, mit Inseln, sieht jedenfalls ähnlich aus aber doch mit beeindruckenden Abweichungen. Der Witz ist, dass der Patient auch von Träumen spricht und zwar von einer seltsam geformten Insel auf die das Schiff zusteuert, eine Insel auf der seltsam verformte Bären und andere Tiere rumlaufen, Ruinen von alten Kulturen...

    Das klingt für mich fast als hätten wir Amerika erfolgreich umschifft und würden doch tatsächlich in Indien oder China anlanden, dann hätten wir die Route gefunden die Kolumbus hätte nehmen sollen, aber das kommt mit der Reisezeit vorn und hinten nicht hin, die Scholaren haben den Umfang der Erdkugel schon lange errechnet, und so schnell sind wir nie im Leben.


    Der Koch leidet indessen an Inanation, sollte mir Sorgen machen da der Koch sonst der Fetteste in der Crew ist. Zugegeben, schwer in diesen Zeiten und auf einem Schiff dick zu werden, erst recht bei dem Geschaukel, aber wenn selbst der Koch seinen Fraß nicht runterkriegt...

    Er meint es sei wegen Alpträumen die er hatte, von einem untoten Wikinger der bei einem alten nordischen Schiffswrack herumrennt, an einem langen Strand mit Palmen. Eine lebhafte Phantasie hat der Gute jedenfalls.

    Nach Frauen an Bord hab ich mich, meines Rufes zu Liebe, nicht erkundigt, habe aber weder welche gehört noch gesehen. Die Hoffnung bleibt, dass sie einfach woanders auf dem Schiff sind.


    Nun ja wie dem auch sei, ich muss meine Notizen langsam beenden, der aufziehende Sturm wird stärker. Es gibt überraschenderweise keinen Regen und der Wellengang ist zu meiner Freude ruhig, aber man hört Donnergrollen von Blitzen. Ich hab Thorne gefragt ob er nicht langsam mal die Segel einholen will, aber er meinte nur, er weiß schon was er tut und ich soll schön brav in meiner Kajüte bleiben und weiterkotzen. Tja, wenn wir im Sturm die Segel verlieren oder umgeworfen werden hoff ich er ersäuft. Rudern werd ich nicht nach Aeternum.

    Für das Syndikat! :beer

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  • Der Gottesdienst



    Natürlich....das ist ja ein Glück. Der Priester ist verschwunden, vermutlich im Sturm über Bord gegangen. Hoffentlich liegt er nur besoffen in irgendeiner Kiste als er Essen gegen den Kater suchte....jedenfalls meinte Thore ich soll als gelehrter Schlaumeier den Gottesdienst an Bord halten. Wir sind noch einen Tag von Aeternum entfernt meint er, vielleicht weniger, die Winde haben uns wohl ordentlich voran gebracht und die Männer brauchen spirituellen Beistand.

    Immerhin sehe ich dann mal obs hier hübsche Weiber gibt, aber wohl eher nicht, wenn die Moral so niedrig ist, dass ICH einen Gottesdienst leiten soll, ich bin kein Priester, nichtmal Theologe. Sicher als guter Katholik weiß ich wohl alles was es braucht und ich hab die Bibel gelesen, kann hebräisch, altgriechisch, Latein, Spanisch...wird schon klappen sofern ich nicht mitten in der Zeremonie einen Anfall von Seekrankheit bekomme und in den Kommunionswein kotze. Hah das wär mal was.

    Zudem ist es eine Gelegenheit ein wenig Weisheit der Rosenkreuzer unters Volk zu bringen und Wissen über den wahren Gott, und nicht diesen Verschnitt den Kleriker draus machen um sich fett und reich zu machen. Solange die Päste mit Huren ins Bett steigen brauchen sie mir jedenfalls nichts von Tugendhaftigkeit erzählen, ich glaube nicht, dass GOTT sich drum schert wo mit wem und wie man seinen Spaß hat pfff.

    Ich werde das Bekreuzigen machen, mit dem unausgeglichenenen Kreuz der Elemente, so wie es die Christen verwenden, mit klarem Fokus auf Wasser als kleiner Trick von mir, und vielleicht geb ich etwas Baldrian in den Messwein um die Nerven zu beruhigen. Die Anlandung soll ja klappen und da bisher kein Schiff zurückkehrte, ist zu erwarten, dass es holprig wird und die Mannschaft sollte in Top Form sein. Sind angeblich die Besten Spaniens...also wohl alles aufgekratzte ausm Hafen das blöd genug war sich einzuschreiben oder das Geld dringend brauchte. Soll wenigstens die Moral stimmen. Also zur Vorbereitung...

    Ich habe mich entschlossen ein bekanntes Lied zum Einstimmen zu verwenden, der Text erscheint mir mehr als passend für das wohin wir gehen. Zufall oder göttliche Fügung, dass ich mich daran erinnere?

    Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist,
    denn Leben heisst, sich regen, weil Leben wandern heisst.
    Seit leuchtend Gottes Bogen am Himmel stand,
    sind Menschen ausgezogen zu suchen das gelobte Land.


    Vertraut den neuen Wegen und wandert in der Zeit.
    Gott will, dass ihr ein Segen für die Erde seid.
    Der uns einst das Leben eingehaucht
    wird uns Leiten, wo er uns braucht.


    Vertraut den neuen Wegen auf die uns Gott gesandt,
    er selbst kommt uns entgegen, die Zukunft ist sein Land.
    Wer aufbricht der kann hoffen auf Zeit in Ewigkeit
    Die Tore stehen offen, das Land ist hell und weit.


    Ein schönes Liedchen von Aeternum. In Anbetracht des Jungbrunnens werde ich die Predigt wohl auf Christi Auferstehung legen und die Auferstehung der Toten Jerusalems, wie Lazarus und daran erinnern, wie Noah 800 Jahre alt wurde, vielleicht dreh ichs so, dass es klingt als wäre das Paradies selbst irgendwo hier im Atlantik, mit ewigem Leben und tollen Früchten und einer nackten Eva. Wenn das den Seemännern und ihren Schlangen keinen Moralschub gibt weiß ich auch nicht weiter.

    Ich bin versucht noch ein paar Rosenkreuzerrituale mit den Leuten durchzuführen aber ich sollte nicht zu sehr vom Prozedere des Pfaffen abweichen sonst kommts ihnen verdächtig vor.
    Immerhin krieg ich Zugang zum Zimmer und Besitz des Priesters, mal schauen was der so nützliches hat und im Suff verlegt haben könnte.

    Wenn alles gut geht sind mir Morgen also da....Aeternum...ich glaube ich gönn mir selbst etwas Messwein, die Nervosität steigt und wenn wirklich ein Riff oder gar ein Kraken, Sirenen oder seltsame Stürme für das verschwinden der Schiffe verantwortlich sind, kann selbst ich nur beten, das irgendwie zu überleben, nicht dass es am Ende gar keine Insel gibt, nur Stürme auf dem Meer...

    Für das Syndikat! :beer

  • Die Feier

    Thorpe ist der Meinung, dass wir in wenigen Stunden die Insel erreichen müssten und der Maat sagt zumindest, er habe rote Blitze in der ferne gesehen, bei der Dunkelheit der Nacht, kann es aber alles sein.
    Der Kapitän hat angeordnet nochmal ein richtiges Bankett aufzutischen mit Wein und Geflügel, Brot und Süssware. Ich denke ja das ist eine furchtbare Verschwendung, da wir nicht wissen, was uns auf Aeternum erwartet und wir am Ende ohne Nahrung dastehen und dann wirds finster, was Menschen tun, wenn das Essen aus ist hab ich im Krieg gesehen...

    Dennoch gebe ich zu, dass die Völlerei für die Moral und Laune gut ist, und wir werden alles davon brauchen wenn das Land nicht ist, was wir erhoffen, oder erst recht, wenn es das ist und viel Arbeit vor uns liegt und sowieso, wenn die Anlandung schwer wird und wir Leute verlieren, oder gar das Schiff, dann wärs Verschwendung nichts gegessen zu haben, auch wenn mein Magen noch streikt und nicht viel drin bleiben wird, und mein Appetit sich ebenfalls in Grenzen hält.

    Dafür weiß ich endlich, dass wir sehr wohl Frauen an Bord haben, keine Ahnung wo sich die hübschen Dinger versteckt hatten oder Keine den Arzt aufsuchen wollte und sich ins Krankenbett legen....naja sei es drum, auf der Insel werden wir schon Möglichkeiten finden, immerhin war die Laune gut und wie es aussieht haben ein paar der Damen noch Kajüten geteilt nur offensichtlich nicht meine, sonst würd ich nicht schreiben. Eine, Sarah oder so, wäre wohl bereit gewesen doch hatte ich nicht vor sie vollzureihern wenn was schief geht, verdirbt die zukünftigen Aussichten doch ziemlich, da lieber geheimnisvoll wirken und diszipliniert warten....Richard wird mir das nie glauben.


    Ottokar hat derweil ein schönes Liedchen angestimmt und trällert lauthals vor sich hin mit dem Chor der schmatzenden und rülpsenden Kerle mit, zumindest scheinen die Damen nicht aus zu feiner Gesellschaft und sich nicht an der Barbarei zu stören.

    Ich habe mich früh zurückgezogen, einerseits weil ich Ottokars Gegröhle nicht ertrage, andererseits weil ich seltsam müde und erschöpft bin, also, ab ins Bett, morgen wird ein großer Tag, da heisst es früh aufstehen, bereit machen für den Tag, Blick in den Spiegel und an Land....Land....und nie wieder reihern.

    Für das Syndikat! :beer

  • Ins Auge des Sturms


    Heute Nacht war furchtbar. Das Gelächter lässt einen erst kaum einschlafen, dann ist der Wellengang rau sodass ich mehrmals mit Übelkeit aufgewacht bin, dazu deftige Pyrosis, vermutlich war das Hühnchen nicht mehr so ganz frisch....kein Wunder eigentlich, aber lecker wars, das erste was der Koch hinbekommen hat.
    Dann haben mich seltsame Träume geweckt...und dann Schreie. Wir fahren direkt auf einen massiven Sturm zu. Der Wellengang ist erstaunlich ruhig dafür, und rote Blitze zucken überall.
    Die Mannschaft will, zurecht, einfach um den Sturm herumfahren aber der Kapitän ist sich sicher, dass unser Ziel, Aeternum, dahinter liegt. Der Irre will nichtmal die Segel einholen, er meint, ob des Wellenganges, sei der Wind wohl nicht das Problem sondern die Blitze und dabei ist ihm Rudern zu gefährlich.

    Wie er meint...also waschen, anziehen, im Spiegel sicherstellen, dass ich nicht zu übel aussehe und festhalten....Kräuter und Bandagen sind wie Holzschienen vorbereitet. Ich rechne damit, dass in kürze sehr viele Verletzte eintreffen werden.
    Das Mädel von Gestern, Ria und ihre Schwester haben sich indess bereit erklärt auf der Krankenstation auszuhelfen. Nette Damen....tja...und nun heisst es hoffen, dass wir ein Ufer finden, in dem ganzen Nebel und nicht auf ein Riff auflaufen.

    Für das Syndikat! :beer

  • Erstaunen

    Staunen heisst, überwälltigt und sprachlos sein, ohne Erklärung für das was man sieht. Wer immer staunt, hat nie etwas gelernt...die Worte meines alten Universitätsprofessors kommen mir einmal mehr in Erinnerung ob dessen, was hier geschieht. ich staune, in überwältigt und ohne Erklärung doch voller Forscherdrang diese neuen zahlreichen Geheimnisse zu ergründen.


    Mir fehlen noch die Worte zu beschreiben was passiert ist, es war so vieles, aber nun besitze ich ein Haus in Königsfels, eingerichtet mit netter Gesellschaft, und Papier und Feder um zu schreiben.

    Aeternum, so heisst die Insel auf der wir nach unserem kolossalen Schiffbruch gestrandet sind. Das war durchaus zu erwarten, denn diese Insel umgibt ein magischer Sturm, so unglaublich das klingt, das Syndikat erforscht das Phänomen das durch die Wächter ausgelöst wird, doch dazu später.


    Was mich erstaunt ist ein seltsames Material, genannt Azoth, das wahrlich beeindruckende Eigenschaften aufweist die alles was wir über Gott, die Schöpfung und Wissenschaft zu wissen glauben, auf den Kopf stellt. Dieses Material hat Eigenschaften der Schöpfung selbst und wenn es früher woanders zu finden war erklärt es die Sagen, Legenden und magischen Geschichten der Völker, denn der Einfluss von Azoth macht so vieles...

    Das Material erlaubt eine Art Magieanwendung wenn man es in die richtigen Waffenformen bringt und die Formeln kennt, so nutze ich begeistert die Eishandschuhe mit denen man aus dem Nichts Kälte rufen oder eher Hitze drastisch entziehen kann um Wasser oder Obst schockzugefrieren, man kann damit auch Lebendes vereletzen, Frostbrand verursachen, Eisschichten erzeugen und so vieles mehr, oder im Feuerstab verbaut vermag Azoth Feuerbälle zu erzeugen die man Feinden entgegenschleudern oder ein lagerfeuer Kinderleicht entzünden kann. Und auf Wildschweine angewendet hat man...naja verkohltes Wildschwein.

    Am wundersamsten ist aber sicherlich der Lebensstab der Wunden zu schliessen vermag wie durch ein Wunder!

    Das gewaltigste Spiel des Azoth ist jedoch, dass es TOTE ERWECKEN kann! Nicht jeden und nicht immer, wann die Launen des Azoth das Eine oder Andere machen oder gar jemand zum Verlorenen oder Verderbten wird ist unbekannt, aber es bleibt die Tatsache, dass der Tod auf Aeternum dank Azoth seine Zähne verliert. Auch ich bin gestorben, vielleicht nicht beim Schiffbruch aber später getötet von Thorpe, der verderbt war. Und....wieder aufgewacht woanders am Strand..

    Für das Syndikat! :beer

    Einmal editiert, zuletzt von Kryor ()

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