„Nee, dat doe je niet.“ - (Nein, wirst du nicht.)
Es war nur ein gebrochenes Flüstern aus den dünnen Lippen des Mannes, gerade laut genug um das zunehmende Prasseln des Regens zu durchdringen und das Gehör seines Gegenübers zu erreichen. Noch während der Jüngling damit beschäftigt gewesen war, sich wieder aufzurichten und zu ihm umzuwenden, war das unscheinbare Skalpell kaum sichtbar aus dem überlangen Ärmel seines alten Mantels geglitten. Sicher umfasste er es mit seiner rechten Hand, packte den fremden Rüpel mit der Linken erneut am Kragen, um ihn nah an sich zu ziehen und die polierte Klinge drohend an dessen Hals zu führen.
Die zerstreute Erscheinung Bartholomews hatte sich inzwischen gänzlich gewandelt. Aufmerksam wanderten die grünen Augen immer wieder umher, besonders als erneut nach den Wachen gerufen wurde. Doch auch für ihn wurde es zunehmend schwierig durch den Regen etwas zu erkennen. Die Klinge an der Kehle des Mannes war geradezu gespenstisch ruhig, kaum noch einen Zweifel lassend, dass der Alte bereit wäre, das Regenwasser auf den Pflastersteinen mit dem Blut des Mannes, nein, nennen wir es besser Kind, zu färben. Er war wohl wahrlich leicht zu verärgern. Oder einfach nur verdammt ungeduldig. Doch was dann? Nah an ihm stehend könnte es für Außenstehende nicht direkt ersichtlich sein, ob er ihm nicht gerade einfach nur aufhelfen wollte. War noch Zeit um einfach zwischen den wenigen verbleibenden Bürgern, die sich vor dem Regen in Sicherheit brachten, zu verschwinden als wäre man nie hier gewesen? Einen Augenblick noch wartete er seelenruhig ab, wohl um die Situation besser einzuschätzen. Ein kurzes, raues Knurren erklingt, dann entschied er sich dafür, den Mann einfach nur forsch von sich zu schieben. So dieser nicht bereits so dumm gewesen war, auf die Idee zu kommen, die Situation weiter eskalieren zu lassen.