Beiträge von Bonnadea

    Moment, Moment.


    Ein Charakter pro Server heißt:


    - Es gibt mehrere Server und ich kann also doch, dann aber eben auf verschiedenen Servern, mehrere Charaktere spielen?

    - Ich kann den Charakter löschen und auf demselben Server wieder neu anfangen, oder?

    Moin.


    Ich habe es heute (leider) über die Shoutbox versucht, aber im Laufe des Tages gemerkt, dass es etwas ist, wozu es wohl besser einen eigenen Thread benötgt.


    Alles begann mit meiner Frage: Wann spielt NW eigentlich?


    Was ich dazu gefunden habe: "Im 17. Jahrhundert".


    Nun ist aber im 17. Jahrhundert in Europa viel passiert. Der Dreißigjährige Krieg z.B. ging von 1618 bis 1648.


    Für mich als Rollenspieler - und vielleicht für andere ja auch - könnte es nun hilfreich sein, das Jahr zu wissen, in dem NW spielt, um den Charakterhintergrund entsprechend auszuarbeiten. Vielleicht ein alternder Söldner, der aus dem Krieg heimkehrt (falls NW so um 1650 spielt)? Oder eine junge Frau, die, gebeutelt vom Schicksal ihrer Familie, beschließt, vor dem Krieg lieber zu fliehen (wenn NW so um die 1620 spielt)? 1624 z.B. wird Neu Amsterdam gegründet. Das ist das heutige New York. Wollte mein Schiffsbrüchiger vielleicht dorthin reisen? Das ginge aber nicht, wenn das Spiel 1615 spielt. 1689 begründen die Bill of Rights die konstitutionelle Monarchie in England. Wissen britische Charaktere also schon, was eine Demokratie ist?


    Ich denke, die Beispiele sind klar.


    In der Shoutbox kam übrigens die (vermutlich nicht ganz ernst gemeinte Bemerkung), Brasilianer könnten es ja auch sein, deren Weg wäre ja viel kürzer zur Insel. Ich habe auch in der Shoutbox das bezweifelt. Brasilien ist seit 1822 unabhängig von Portugal. "Brasilianer" gibt es also im 17. Jahrhundert noch nicht. Die Schiffsbrüchigen kommen wohl ziemlich eindeutig aus Europa.


    Gomez hat darauf hingewiesen, dass Aeternum eine fiktionale Insel in einem fiktionalen Universum ist. Das ist selbstverständlich richtig, denn in der realen Welt gibt es diese Insel nicht. Bedeutet das aber, dass es auch Europa nicht gibt, sondern die Schiffsbrüchigen aus einem fiktionalen "Europa" stammen, das eine fiktionale, andere Geschichte durchlebt hat als das reale Europa?


    Für Rollenspieler ist eigentlich immer eines klar: Heißen Früchte "Erdbeeren", dann sind es auch Erdbeeren. Dann sehen sie so aus, schmecken so und wachsen auf dieselbe Art und Weise -- selbst dann, wenn sie auf Nirn wachsen. Weiter getrieben bedeutet das: Wenn es heißt "spielt im 17. Jahrhundert", dann ist es das reale 17. Jahrhundert mit der realen Geschichte.


    Wie also bewertet ihr den Wert fürs Rollenspiel, zu wissen, wann NW im 17. Jahrhundert spielt?


    Gruß

    Bo

    Meine Top-10 Serien:


    1. Star Trek Die nächste Generation
    2. FRASIER - comedy
    3. MASH - Beste Serie der 70er
    4. Star Trek Deep Space Nine
    5. Game of Thrones
    6. Veronica Mars
    7. Star Trek
    8. The Expanse - SF von süfü + amazon
    9. Big Bang Theory
    10. Star Trek Discovery

    Öhm... Das sieht jetzt etwas komisch aus... Da guckt wohl der Trekkie raus. ^^

    Gab es nicht in SKYRIM solche Begleiter, wie du sie meinst? Mich haben die immer genervt. Auch in ESO spiele ich immer ohne Begleiter. Dort sind es Tierchen, die immer irgend welche Spirenzien machen. Mir fehlt da der Zugang.

    Wie kommt denn dein Alkoholiker auf das Schiff? ;)


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass charakterliche Schwächen, die der Spieler seinem Charakter gibt, auf Dauer nicht durchzuhalten sind. Auch wenn sie am Anfang witzig oder amüsant oder beiläufig erscheinen.


    Beispiele:


    Raj aus BBT: Nicht mit Frauen reden zu können, ist zwar eine charakterliche Schwäche, aber in einer Sitcom echt doof. Ausweg wurde schon in der 2. Staffel gefunden. Die Serie hatte 12 Staffeln!


    Ferengi: Ferengi-Frauen tragen keine Kleider. WHAAAT? Wie soll das, bitte, gehen? Selbstverständlich tragen Ferengi-Frauen im amerikanische Fernsehen Kleider.


    "Mein Charakter ist blind"... Aha.........


    Bosmer: Bosmer unterliegen dem Grünen Pakt und dem Fleischmandat. Der Spieler aber ist Vegetarier. Problem! Problem! Wie oft habe ich Bosmern Jagga angeboten, und wie oft bin ich vegetarischen Bosmern begegnet?


    Klar, es gibt für alle Fälle "Workarounds", aber sich als Spieler selbst in so eine Bedrouille zu bringen, sich das Spiel selbst zu erschweren oder - wie bei den Bosmern - Teile der Hintergrundgeschichte des Volkes einfach zu ignorieren, empfinde ich als fahrlässig.


    Hochmagier, die mit einem Wisch Zorn vom Himmel brechen können, haben das Problem jedenfalls nicht. ^^

    Liebeleins,


    Ich weiß nicht, wohin damit, deshalb erstmal hierher. Es kann ja dann modweise an die richtige stelle geschoben werden.


    Hier stimmt was nicht:



    Einige Unsichtbare sind durchaus sichtbar, und das soll ja so vielleicht gar nicht...


    Gruß

    Bo

    Was du schreibst, ist voll toll! Danke.


    Ich habe schon öfter gehört, dass RPler so eine Art pen&paper-Charakterentwicklung machen, also ein "Wie verteile ich meine maximalen X Punkte auf die Eigenschaften A,B,C?"


    So habe ich allerdings nie RP gemacht. Ich hab das mal bezeichnet als "literarisch": Der Charakter hat eine Ausgangsposition, aber die kenne ich als Autor anfangs nicht komplett. Grundzüge, klar. Aber nicht alles. Das entwickelt sich erst im RP. Und auf diese Weise entwickelt sich der Charakter halt weiter.


    Wenn also einer ein Hochmagier ist (ich nehme das mal als Beispiel, eben gerade weil das in NW wohl eher nicht vorkommen wird und wir unbefangen drüber reden können), dann ist er das ja nicht von heute auf morgen, quasi angeborenerweise. Er hat, statt dessen, viel durchgemacht, um so zu werden. Klar, er kann da auch negative Eigenschaften haben, um das positive "Hochmagier sein" auszugleichen. Aber ist zölibatäres Leben ein Negativum? Oder Einsiedlertum? Oder müsste er, nach deiner Logik, jetzt irgendwo "Minuspunkte" haben? Muss er etwa ein menschlisches Arschloch sein?

    Beede saß im Schaukelstuhl in ihrer kleinen Stube, während draußen Katzen und Hunde nur so aus dem Himmel brachen. An ihre Schulter gelehnt, kuschelte sich Nistel, die Tochter ihrer Tochter.


    "Ich brauche eine Geschichte", sagte Nistel, und für gewöhnlich zögerte Beede nicht, ihrer Enkelin etwas zu erzählen. Doch heute tat sie sich schwer damit. "Eine Geschichte! Eine Geschichte! Die mit dem Fuchs!"

    "Aber die kennst du doch schon."

    "Na, und. Die ist gut. Der lügt und betrügt seinen König."

    Beede seufzte und fuhr Nistel durchs schwarze Haar. Was sprach schon dagegen? Draußen war es trist, wieso dann nicht zum x-ten Mal dieselbe Geschichte erzählen? Also begann sie:


    "Es war dereinst der Löwe Nobel, der der König der Tiere war. In einem Jahr lud er seinen Staat zu Pfingsten zum Hoftag. Und die kamen alle, egal ob groß oder klein. Doch statt zu feiern, kamen viele, die sich beim Löwen Nobel beschwerten. Allen voran Isegrim, der Wolf. Sie beschwerten sich über die Untaten des Fuchses Reineke, der selbst nicht beim Hoftag anwesend war, und forderten seine Bestrafung.


    Löwe Nobel hörte die Beschwerden und war dabei sehr ernst. Er schickte Braun, den Bären, und Hinz, den Kater, los, um Reineke aus seiner Burg Malepartus an den Hof zu holen.


    Doch Reineke war ein Fuchs..."


    Nistel unterbrach sie prompt: "Sind Füchse Katzen oder sind Füchse Hunde, Oma?"

    Beede schaute sich das Kind an und runzelte die alte Stirn in noch tiefere Furchen. Dann zuckte sie mit den Schultern: "Sie haben den Schwanz von Hunden und die Ohren von Katzen. Vielleicht sind sie ja beides?"

    Nistel gab sich damit zufrieden und erwartete dann wohl, dass Beede forfuhr.


    "Doch Reineke war ein Fuchs", wiederholte die Alte. "Er führte erst den Bären Braun, dann den Kater Hinz in Hinterhalte, aus denen beide nur mit knapper Not entkommen konnten. Schwer gezeichnet schafften es beide nur knapp zum König zurück. Doch Löwe Nobel sollte nicht König sein, wenn er solche Schmach auf sich sitzen lassen würde. Also schickte er einen ganzen Trupp los, um Reineke, den Fuchs, zum Hoftag und vor Gericht zu zerren.


    Also gelangte Reineke vor den König, und der sprach das Urteil: Tod durch den Galgen!


    Bereits unter dem Galgen und vom Henker um letzte Worte gebeten, wird Reineke, der Fuchs, zur geschwätzigen Schnatter: Er redet wie ein Igel, er spinnt seine Geschichte, wie eine Spinne, er lügt wie eine Elster, dass ich die Balken biegen, dass nämlich gerade der Bär Braun derjenige gewesen sei, der gestohlen, dass nämlich gerade der Wolf Isegrim derjenige gewesen sei, der Hochverrat begangen hätte, weil sie beide gemeinsam, Bär und Wolf, den Löwen Nobel als deren König um einen riesigen Goldschatz gebracht hätten.


    Löwe Nobel aber ließ sich tatsächlich von der Lügengeschichte verzaubern. Er war ganz taub vor Gier nach Gold. Und so befahl er, Reineke Fuchs die Schlinge vom Hals zu nehmen. Dieser versprach, sofort nach Rom zum Papst aufzubrechen, um dort Buße zu tun.


    Doch ein paar Tage später erreicht den König Löwen ein Bote und in dessen Gepäck eine Nachricht des Reineke Fuchs, der ihm den abgebissenen Kopf des Lampe zukommen lässt, dem Meister, der seines Zeichens Reinekes Pilgergefährte gewesen war.


    Grimbart, dem Dachs, gelingt es, Reineke erneut zum Hof zu bringen. Ihm wird erneut der Prozess gemacht. Und obwohl Reineke, der Fuchs, alles erdenkliche unternimmt, um erneut den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, wird Nobel doch von Isegrim, dem Wolf, davon überzeugt, dies nicht zu tun, sondern Wolf und Fuchs im Zweikampf antreten zu lassen. Isegrim nämlich behauptet, Reineke hätte Gieremund, Isegrims Gattin geschändet.


    Obwohl Reineke, der Fuchs, der viel kleinere der beiden ist, gewinnt er den Kampf, indem er unsportlich seinen Gegner Isegrim außer Gefecht setzt. Sein Sieg jedoch überzeugt das Publikum und veranlasst den König Nobel, Reineke zu seiner rechten Hand und zum Kanzler des Reichs zu ernennen. So endet die Geschichte des Reineke Fuchs."


    Beede warf Nistel einen Kuss auf die Wange. Das Mädchen zögerte, wie immer, wenn die Großmutter ihr die Geschichte erzählt hatte. Und auch dann geschah, was immer nach dieser Pause der Stille geschah: Nistel wandte sich an Beede, schaute sie aus den traurigen, großen Kulleraugen einer 15-jährigen an und sagte: "Mein Vater ist Reineke."


    "Das wissen wir nicht, Liebes.", antwortete Beede.